Windkraftflächen – Planungsverband Oberland

Der Regionale Planungsverband Oberland, zu dem die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau gehören, überarbeitet derzeit seinen Regionalplan. Hierbei stehen insbesondere Flächen für die Windkraftnutzung im Fokus.

Der aktuelle Entwurf sieht die Ausweisung von 75 Vorranggebieten für Windenergie vor, in denen Windkraft gegenüber anderen Nutzungen Vorrang hat. Drei dieser Gebiete in den Gemeinden Wessobrunn und Raisting grenzen an den Landkreis Landsberg am Lech.

Aus Sicht der Verwaltung könnten Windräder an diesen Standorten die Sicht auf die Alpen und damit die touristische Attraktivität der Region am Westufer des Ammersees beeinträchtigen. Deshalb sollen diese Bedenken im laufenden Anhörungsverfahren geäußert werden. Die Frist für eine Stellungnahme des Landkreises Landsberg endet am 2. Juli 2025.

In der folgenden Debatte hob die Verwaltung die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus am Ammersee hervor und verdeutlicht ihre Bedenken. U. a. Renate Standfest (Grüne) sieht jedoch keinen Konflikt zwischen Tourismus und Windkraft und lehnt die Äußerung der Bedenken ab.

In einer getrennten Abstimmung nimmt der Kreisausschuss die Änderung des Regionalplans zur Kenntnis und empfiehlt dem Kreistag mit einer Mehrheit von 7 zu 5 Stimmen keine Bedenken zu äußern.

Kommentar von Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): Dass ein paar Windräder, die irgendwo abseits errichtet werden, die Menschen davon abhalten, an den Ammersee zu kommen, scheint doch etwas weit hergeholt. Hier hat sich eine deutliche Mehrheit der Grünen Fraktion angeschlossen! Klimaschutz und Tourismus ergänzen sich. Denn was nützt die schönste Aussicht, wenn der Klimawandel unsere Alpen zerstört? Ob man Windkraft mag oder nicht, unsere Gesellschaft braucht dringend eine regionale und saubere Energieversorgung – und ganz nebenbei, kaum etwas anderes kann Strom so günstig erzeugen.