Pressemitteilung zum Thema Feuerwerk 2020

Feuerwerk ist emotional. Feuerwerk ist ambivalent

Möchte man die verschiedenen persönlichen Ansichten über Feuerwerk begreifen, genügt kein einfaches Schwarz-Weiß-Denken. Es gibt neben den bipolaren Ansichten “geht garnicht” oder “ohne geht garnicht” auch Menschen, die jedes Jahr auf’s Neue eine differenzierte Entscheidung treffen, ob sie auf Feuerwerk verzichten.

Wenn wir in den vergangenen Jahren über Sinn und Unsinn von Feuerwerk diskutiert hätten, hätten die einen vermutlich Gegenargumente aus den Bereichen Haus- und Wildtierschutz, Lärmbelästigung, Luftverschmutzung, Reinigungskosten oder Müll angeführt. All diese Argumente wären genauso berechtigt und gültig, wie die zahlreichen wirtschaftlichen, traditionellen oder psychologischen Vorteile die andere vorgebracht hätten.

Dieses Jahr 2020 ist aber anders. Die Pandemie zwingt uns dazu, den gleichförmigen Argumenten und Gegenargumenten der Vergangenheit völlig neue Ansichten und Einsichten hinzuzufügen. Wir treffen Entscheidungen, die uns vor kurzem noch völlig fremd erschienen und die uns zu vielen Experimenten zwingen, welche wir früher niemals gewagt hätten. Diese Experimente bringen uns aber unerwartete Erfahrungen und neue Erkenntnisse. Gerade im Bereich der gegenseitigen Rücksichtnahme und Solidarität haben sich erstaunlich viele, positive Aspekte gezeigt.


Wir wollen auch wertfrei Zeichen setzen. Zeichen für diejenigen, die sich vorstellen können, auf Feuerwerk zu verzichten: “Ja, es ist in Ordnung auf Feuerwerk zu verzichten”. Zeichen für diejenigen, die sich zu Feuerwerk hingezogen fühlen: “Ja, lasst uns den Infektionsschutz auch zu späterer Stunde wahren”. Zeichen für diejenigen, die sich durch Feuerwerk belästigt fühlen: “Ja, wir nehmen Rücksicht auf euch”. Zeichen für Menschen im Gesundheitsbereich: “Ja, wir danken euch für das, was ihr leistet und ja, wir bemühen uns darum, eure Arbeit durch Feuerwerks-Notfälle nicht zusätzlich zu erschweren”.

Jürgen Strickstrock im Namen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN